Datum: 23. April 2022
Uhrzeit: 0:00 - 0:00
Ort: Lichtwarksaal, Neanderstraße 22

Der 1819 in Heide /Dithmarschen geborene Müllerssohn Klaus Groth ist über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus als Erneuerer der plattdeutschen Sprache berühmt geworden. Noch vor nicht langer Zeit lernten viele Kinder im Norden Deutschlands seine bekanntesten Gedichte („Mien Jehann“ oder „Lütt Matten“) auswendig. Vertont wurden sie zu Volksliedern. Doch auch seine weniger bekannten hochdeutschen Gedichte fanden Eingang in die Welt der Lieder.

Johannes Brahms z. B., ebenfalls aus einer Dithmarscher Familie stammend, war so sehr von den Gedichten Groths fasziniert, dass er vor Rührung geweint haben soll, als er den plattdeutschen Gedichtband „Quickborn“ las. Seitdem verband beide eine enge lebenslange Freundschaft. Plattdeutsche Texte könne er nicht vertonen, soll Brahms gesagt haben, „weil er dann beim Komponieren vor innerer Rührung weinen müsse“. Deswegen bat Brahms seinen Freund Groth um hochdeutsche Texte.  Diese hat der Wahlwiener dann durch seine Vertonung unsterblich gemacht –  z. B. im „Regenlied-Zyklus“ (Opus 59) für eine hohe Singstimme und Klavier.

Die Sopranistin Daniela Specker (Sülfeld) hat diesen kostbaren und selten gehörten Liederschatz wiederentdeckt und trägt ihn gemeinsam mit Andrea Paffrath (Klavier) vor. Uwe Michelsen erzählt aus dem bewegten Leben Klaus Groths und liest einige seiner schönsten Gedichte.